Montag, 14. Oktober 2013

Stephen King - "Die Arena"

Quelle: www.amazon.de

Über den Autor:
Stephen (Edwin) King wird 1947 in Maine (USA) geboren. In vielen seiner Werke sind Kleinstädte in Maine immer wieder Schauplatz der Handlung. Dort studiert und heiratet er, bevor er mit dem Roman "Carrie" 1974 seinen ersten großen Erfolg landet.
In den folgenden Jahrzehnten bringt er in regelmäßigem Abstand weitere Bestseller raus, die auch immer wieder gerne als Filmvorlagen verwendet werden.
Unter Pseudonymen veröffentlicht er weitere Werke, wie Kurzgeschichten, die er bereits vor seinem Debüt verfasst hat.
King ist der King der Mystik-Thriller überhaupt.
(Quelle: wiki)

Inhalt/Über das Buch:
Plötzlich befindet sich eine Kleinstadt in Maine unter einer unsichtbaren Kuppel. Keiner weiß, woher die Kuppel kommt, nur, dass sie einen gefangen hält. Ein skrupelloser Kleinstadt-Politiker nutzt die Gunst der Stunde, um die Macht über die Mitbürger zu erhaschen. Die wenigen Gegenspieler dieser drohenden Diktatur müssen schon bald um ihr Leben kämpfen. In Wahrheit müssen aber alle Einwohner um ihr Leben kämpfen.

Meinung:
Das Buch kommt vom Umfang nicht gerade als leichte Lektüre daher. Auf über 1.290 Seiten hat Stephen King wieder einen einzigartigen Mikrokosmos innerhalb einer amerikanischen Kleinstadt geschaffen.
Der Leser lernt alle wichtigen Stadtbewohner kennen. King schafft es hierbei, dass man einerseits den Überblick behält und die Geschichte trotz der gewaltigen Seitenzahl an keiner Stelle langatmig wird. Das ermöglichen sowohl kurze, einzelne Kapitel, als auch der Wiedererkennungswert der verschiedenen Charaktere. Und diese Figuren sind keine flachen Typen, immer wieder passieren ihnen Fehler und nicht alles läuft nach Plan (zumindest nicht immer).

Der Roman hat mich vollkommen überzeugt und lässt bei mir keinen Wunsch offen. Es gibt Helden und Bösewichte, Opfer und Täter, Liebe und Grausamkeit und ein gigantisches Ende, dass sich über mehrere Höhepunkte hinweg steigert, biss man den Rest nur noch verschlingen möchte.

Der Erzählstil einwandfrei umgesetzt. Durch die Gegenwarts-Form fühlt man sich immer mittendrin. Die wichtigsten Schauplätze sind ausreichend beschrieben, ohne das Langeweile durch übermäßige Ausschmückung entsteht.

Eine Altersbeschränkung würde ich dem Roman eventuell geben, es handelt sich teilweise um eine überaus grausame Lektüre. Wobei das Buch auch zu viel Nachdenken anregt. Am Ende stellt man sich geradezu philosophische Fragen über das Leben und seine "Wertigkeit". Welchen Wert hat das Leben?
Und wieder glänzt Stephen King durch seine Darstellung der Abgründe von menschlichem Verhalten. Ein wichtiges Thema ist wieder, was Menschen durch Gruppenzwang und äußere Einflüsse doch bereit sind zu tun. Man stellt sich unweigerlich die Frage, wie weit man in einer solchen Krisensituation selbst gehen würde. Würde man stehlen? Würde man jemanden verletzen um etwas zu bekommen? Würde man jemanden töten können um selbst zu überleben?
Aber mehr Ausblicke auf die Handlung will ich an dieser Stelle nicht geben. Auf jeden Fall möchte ich zum Ausdruck bringen, wie sehr mich der Roman bewegt hat.

Als nächstest werde ich mir die daraus entstandene Fernseh-Serie mal anschauen (Under the Dome). Ich bin schon irre gespannt auf die Umsetzung der Romanvorlage vom "King des Horror".

Fazit:
Eine zackige "Kleinstadt-Dystopie". Der dicke Wälzer ist an keiner Stelle langweilig und spannend bis zur letzten Seite. Ein MUSS für jeden Stephen King Fan und alle anderen Leser, die Geschichten über: Was wäre wenn? gerne mögen...

Zitat:
Wanda Debec erkannte, dass sie endgültig genug hatte. Das hellte die Welt und ihre Zukunft auf eine Weise auf, die fast magisch war. Sie wandte sich ihm zu, hatte die Worte Ich lasse mich scheiden schon auf der Zunge, als sie die Gemeindegrenze zwischen Motton und The Mill erreichten und an die Barriere knallten. Die Chevy-Scheißkiste hatte Airbags, aber Billys wurde gar nicht ausgelöst und Wandas nur zum Teil. Das Lenkrad drückte Billys Brustkorb ein; die Lenksäule zertrümmerte ihm den Kopf; er war fast augenblicklich tot.
[...]

[aus: "MASSIG TOTE VÖGEL" - Kapitel 2]

Autor:Stephen King
Kategorie:Dystopie, Mystery,
Gesellschaft
Erstveröffentl.:2009
Ausgabe von:2011
Seiten:1296
Verlag:Heyne
ISBN:3-453-43523-0

Bewertung (max. 5 Pkt.)
Stil:5
Handlung:5
Charaktere:4
Spannung:5
Humor:4
Fantasie:4
Gesamteindruck:5

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