Mittwoch, 19. November 2014

J. D. Salinger - "Der Fänger im Roggen"


Über den Autor:
J. D. Salinger (*1919 in New York; 2010 gestorben in New Hamshire) arbeitet in seinem Leben nicht nur als Kritiker, Autor und Herausgeber, sondern auch als Kaufmann und Soldat. Der Umfang seiner Werke ist zwar überschaubar, jedoch schafft es Salinger einer der bekanntesten zeitgenössischen us-amerikanischen Autoren zu werden. Sein "Der Fänger im Roggen" gilt als Standardwerk und Klassiker der amerikanischen Literatur.
(Quelle: wikipedia)

Inhalt/Über das Buch:
Holden Caulfield ist ein schwieriger Jugendlicher, der eben erfahren hat, dass er wieder vom Internat geflogen ist. Unfähig seinen Eltern die Wahrheit mitzuteilen, vertreibt er sich die Zeit im New York von 1949. So richtig erwachsen ist er noch nicht, versucht das aber zu überspielen und erlebt allerhand seltsame Szenen in den wenigen Tagen, bis er sich entscheiden muss, wie er weitermachen will...


Meinung:
Im ersten Moment weiß ich nicht, was ich von dem Roman überhaupt halten soll... Wen ich mein Wissen darum, dass es sich um einen Klassiker der amerikanischen Gegenwartsliteratur handelt, außer Acht lasse, muss ich leider sagen, dass ich das Buch nicht besonders gut finde. Eigentlich hat es so gut wie keine Handlung und für mein Verständnis auch recht wenig Aussage. Ich gebe zwar zu, dass sowohl die teilweise Oberflächlichkeit der Gesellschaft (wahrscheinlich nicht nur die amerikanische), als auch Ziellosigkeit eines gewöhnlichen Jugendlichen sehr gut beschrieben werden. Aber gleichermaßen wirkt die Handlung auf mich doch sehr künstlich und kreiert. So "mutig" wie Holden, wären glaube ich die Wenigstens - einfach abhauen und allein durch die Großstadt tigern... Letztendlich scheint ihn ja nur seine kleine Schwester und seine akute Krankheit von der vollständigen Flucht aus seinem Leben abzuhalten. So hoffnungslos sind doch nicht alle Jugendlichen.

Was ich allerdings herausragend finde ist der Ich-Erzählstil, der ganz fabelhaft umgesetzt ist. Holden weiß nichts, was er nicht selbst denkt und sieht. Am Ende habe ich sogar kurz gedacht, er wäre in der Zwischenzeit verrückt geworden, was sich ganz echt und realistisch für mich als Leser angefühlt hat.

Fazit:
Insgesamt bin ich froh, das Buch gelesen zu haben. Dieser weitere Einblicke in menschliche Abgründe berührt mich doch auf verschiedenen Ebenen. Es ist sehr gut geschrieben, auch wenn ich die Handlung als äußerst unzureichend empfinde.

Zitat:
"Schon gut, schon gut", sagte ich, "reg dich nicht auf." Offensichtlich war er nicht in der Stimmung, über irgend etwas Ernsthaftes mit mir zu sprechen. Das ist mit diesen Intellektuellen immer so. Sie wollen nur dann über etwas Ernsthaftes reden, wenn sie selbst dazu aufgelegt sind. Ich begnügte mich also mit allgemeinen Themen. "Sag mir im Ernst, was macht dein Liebesleben?" fragte ich. [...]
(Seite 106)

Autor:Jerome David Salinger
Kategorie:Gesellschafts-Roman
Erstveröffentl.:1951
Ausgabe von:1966
Seiten:160
Verlag:Rowohlt
ISBN:3-499-10851-8

Bewertung (max. 5 Pkt.)
Stil:5
Handlung:2
Charaktere:4
Spannung:3
Humor:3
Fantasie:2
Gesamteindruck:3

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen