Freitag, 21. Oktober 2016

Susanne Riderer - "In Dir geborgen - Mein Krebs-Tagebuch"



Über den Autor:
Susanne Riderer (geb, 1967) ist Übersetzerin und engagiert sich ehrenamtlich in der Öffentlichkeitsarbeit des Missionswerks Wycliff.
(Quelle: aus dem Buch / Klappentext)

Inhalt/Über das Buch:
Susanne entdeckt einen Tumor und handelt nicht sofort. Sie lässt sich noch etwas Zeit bevor sie zum Arzt geht. Dann nimmt sie aber alles mutig auf sich und fühlt sich stets getröstet von Gott und der Aufmerksamkeit ihrer vielen Freunde.

Meinung:
Dieses kleine Büchlein lag bei meinem Vater auf dem Schreibtisch. Seine Frau konnte es leider nicht mehr, sie ist vor zehn Tagen an Krebs gestorben...

Um Krebs geht es auch in diesem Buch. Die Autorin schreibt von ihren Erfahrungen mit Brustkrebs.
In ihren kurzen Tagebucheinträgen fasst sie immer wieder Mut durch ihren Glauben. Sie verlässt sich darauf, dass Gott schon weiß was ER tut, und dass ER auch mit ihrer Krankheit einen höheren Sinn verfolgt. Sie vertraut vollständig auf Gott und hat auch keine Angst vor dem Tod, weil sie aus ihrer Sicht dann das Leben nach dem Tod bei Gott antreten würde.

Es ist eine schöne Vorstellung - vor nichts Angst haben. Alles wird kommen, wie Gott es geplant hat. Sie sagt zwar, man muss trotzdem alles hier versuchen zur Heilung (Operationen, Chemo, usw.), aber letztlich liegt es in Gottes Hand.
Kann ich das auch glauben? Habe ich genug Vertrauen, um mein Leben in SEINE Hände zu legen? Ich denke, ich bin schon so weit. Überhaupt, wenn man schon relativ viel Leid erfahren hat, kann man den Dingen entspannter entgegen blicken. Man kann doch alles irgendwie überstehen und wenn nicht, dann hat es halt nicht sollen sein - so spricht man sich dann immer selbst zu.
Ist das ein Fehler?
Ich meine ja nicht, dass man aufgeben soll. Aber sich nur zu fürchten bringt überhaupt nichts.

Ich finde es schade, dass das Buch nicht weiter in die Tiefe geht. Es handelt sich wirklich nur um kurze Notizen. Man kann sich noch so viele Gedanken dazu machen. Aber das muss man dann allein. Das Buch dient hier nicht als Werkzeug für diese tiefen Gedanken.

Die Bibelstellen sind wirklich schön ausgewählt und überaus passend eingearbeitet. Gefällt mir insgesamt sehr gut.
Dennoch würde ich das Buch niemandem in die Hand drücken, der selbst gerade schlimm erkrankt ist - wirkt das Buch auf mich doch sehr kurzweilig, auch was das schwierige Thema des Umgangs mit so einer Krankheit ist. Es wirkt fast so, als wäre es ein leichtes mit der Krankheit fertig zu werden. Mit Gottes Hilfe möge es das vielleicht auch sein, aber es kann auch ganz anders aussehen. Schwieriges Thema. Zu kurzes Buch dafür.

Fazit:
Nett eingearbeitete Bibelzitate, in eine eher schwierige Situation und dafür leider etwas flach bearbeitet...

Zitat:
Am Abend vor der Computertomografie stoße ich auf Jeremia 17,7-8: "Gesegnet ist der Mensch, der sich auf den Herrn verlässt und dessen Zuversicht der Herr ist. Der ist wie eine Baum, am Wasser gepflanzt ... Denn obgleich die Hitze kommt, fürchtet er sich nicht ..."
   Am nächsten Morgen komme ich also in diese berühmt-berüchtigte Röhre. Bevor der Arzt mir das Kontrastmittel spritzt, sagt er: "Sie werden wahrscheinlich gleich so eine Hitze fühlen, aber Sie brauchen nicht zu erschrecken, das ist nichts Schlimmes." Ich muss fast grinsen, denke dankbar an den Vers von gestern Abend, und antworte: "Nein, wenn die Hitze kommt, fürchte ich mich nicht."
[...]
(Seite 20, Die Hitze)

Autor:Susanne Riederer
Kategorie:Erfahrungen, Tagebuch, Notizen 
Erstveröffentl.:2010
Ausgabe von:2010
Seiten:116
Verlag:Francke
ISBN:978-3-86827-198-0 

Bewertung (max. 5 Pkt.)
Stil:3-4
Handlung:2
Charaktere:2
Spannung:3
Humor:2
Fantasie:2
Gesamteindruck:

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