Samstag, 1. Juli 2017

Stephen King - "Der Anschlag"

Bild-Quelle: www.randomhouse.de

Über den Autor:
Stephen (Edwin) King wird 1947 in Maine (USA) geboren. In vielen seiner Werke sind Kleinstädte in Maine immer wieder Schauplatz der Handlung. Dort studiert und heiratet er, bevor er mit dem Roman "Carrie" 1974 seinen ersten großen Erfolg landet.
In den folgenden Jahrzehnten bringt er in regelmäßigem Abstand weitere Bestseller raus, die auch immer wieder gerne als Filmvorlagen verwendet werden.
Unter Pseudonymen veröffentlicht er weitere Werke, wie Kurzgeschichten, die er bereits vor seinem Debüt verfasst hat.
King ist der King der Mystik-Thriller überhaupt.
(Quelle: wiki)

Inhalt/Über das Buch:
Jake übernimmt den Auftrag seines Kumpels - er reist in die Vergangenheit der 1950er/1960er Jahre zurück, um das Attentat auf John F. Kennedy zu verhindern. Er kann es theoretisch immer wieder versuchen, aber bei jeder Rückreise ist alles wieder genullt, was er vorher "geschafft" hat. Und die Vergangenheit arbeitet gegen ihn - "sie" will nicht verändert werden...

Meinung:
Der Anschlag nimmt vor Allem bei der geleisteten Recherche-Arbeit nahezu epische Ausmaße an. Man merkt schnell, dass King sich unglaublich viele Details zum Tod rund um J. F. Kennedy angeeignet hat. Dadurch hat er meinen absoluten Respekt erlangt.

Eine Geschichte über den Mord an JFK mit einer Zeitreise-Story zu verbinden, ist ein gewagter Schritt. Durch den Abschluss wird dem Leser dann auch endgültig klar, welche Schwierigkeiten solch ein Szenario beinhaltet. Hier bekommt King den Dreh gut hin.

Zuletzt steht die Liebesgeschichte mehr und mehr im Mittelpunkt, was aber nach all der Action überhaupt nicht stört.

Das Buch fesselt von der ersten Seite an.

Wer schon andere Stephen King Romane gelesen hat, freut sich über den Bezug zu "ES". Es macht Spaß in einem anderen Buch einen Hinweis auf eine Geschichte zu lesen, die man schon kennt. Man fühlt sich dann so eingeweiht und als würde man verstehen, was Andere nicht wissen können :-)

Natürlich zieht King wieder über Maine und die fiktiver Stadt Derry her, aber daran ist man als King-Leser bereits gewöhnt.
Tatsächlich schneidet Dallas in diesem Roman auch sehr schlecht ab. Stephen King geht darauf in seinem Nachwirt nochmal ein und betont, dass er die Stadt in einem anderen zeitlichen Kontext betrachtet und diesen bewertet. Finde ich in Ordnung.

Die Figuren des Romans könnten etwas tiefer beschrieben sein / handeln. Aber da die Erzählung in der Ich-Perspektive geschrieben ist, stört es auch nicht sonderlich, die anderen Charaktere nicht tiefer kennenzulernen. Man ist voll und ganz mit den Sorgen des Protagonisten beschäftigt...

Leider war mir das Ende etwas zu vorhersehbar. Für mich konnte es nur auf die eine Weise enden, so wie es auch war. Keine große Überraschung mehr. Und auch kein großes Drama am Schluss.

Insgesamt gefällt mir "Der Anschlag" überaus gut. Ich frage mich aber noch, ob man die Geschichte nicht etwas raffen könnte. Es gibt doch einige kleine Nebengeschichten. Die gehören zwar irgendwie dazu, aber das Werk ist doch sehr umfangreich. Und trotzdem sehr gut. Empfehlenswert!

Fazit:
Gelungener Zeitreise-Thriller, der mit am Ende etwas zu dramatisch-romantisch wird. Trotzdem empfehlenswert...

Zitat:
"Niemand, der wichtig ist", sagte ich mit meiner sanftesten Stimme. "Niemand, der dir Böses will. Mein Name ist George [Alias Jake]. Wie heißt du?"
"Arschloch!", knurrte er und kroch noch weiter von mir weg. Wenn er so hieß, hatte er zweifellos einen ungewöhnlichen Namen. "Du gehörst nicht hierher!"
[...]
(Teil 2, Kapitel 5)

Autor:Stephen King
Kategorie:Thriller / Zeitreiseroman
Erstveröffentl.:2011
Ausgabe von:2012
Seiten:1057
Verlag:Kindle-Edition / Heyne
ASIN:B006MKWBW2

Bewertung (max. 5 Pkt.)
Stil:4
Handlung:4
Charaktere:2-3
Spannung:3
Humor:3
Fantasie:3
Gesamteindruck:3+

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